© Jugendforum Falkensee/Lennart Meyer

Veröffentlicht am 6. Juni 2020:

Alleine in Berlin waren am Samstag mehr als 15.000 Menschen beim Silent Protest am Alexanderplatz mit dabei, bundesweit kamen weit mehr als 50.000 Menschen bei Demonstrationen zusammen. Anlass war der gewaltsame Tod des schwarzen US-Amerikaners #GeorgeFloyd durch Polizeibeamte. Infolge dessen sind in den USA und auf der gesamten Welt in den letzten Tagen und Wochen hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Rassismus und rassistische Polizeigewalt zu demonstrieren. Denn diese ist gerade in den USA noch immer tief im System verankert. Allein im letzten Jahr sind mehr als 260 Schwarze in den USA durch die Polizei getötet worden. Häufig haben diese tödlichen Angriffe einen rassistischen Hintergrund, und meist werden die Fälle nicht weiter verfolgt. Viele Schwarze leben in der ständigen Angst bei Polizeikontrollen getötet oder schwer verletzt zu werden.

Doch auch in Deutschland gibt es Fälle rassistische Polizeigewalt, die häufig als Einzelfälle und Ausnahmen heruntergespielt werden. Der Asylbewerber Oury Jalloh ist 2005 in Polizeigewahrsam verbrannt, 2018 verbrannte auch der Kurde Ahmad Amad in einer Polizeizelle. 2001 und 2005 verstarben Achidi Jon und Laye-Alama Condé nach der Verabreichung von Brechmitteln. 2016 starb Hussam Fadl durch Polizeischüsse, nachdem Fadl nach einem Streit auf einen Polizeiwagen zugerannt war. 2018 wurde Matiullah J. durch 12 Schüsse der Polizei getötet, nachdem er randaliert und Steine geworfen hatte. Die Liste dieser Fälle lässt sich noch um einige Namen erweitern und ist auch nicht vollständig bestätigt. Der Vorwurf des Rassismus wird meist bestritten und beschuldigten Polizisten wird vor Gericht häufig Recht gegeben.

Über diese Fälle von rassistischer Polizeigewalt hinaus, zieht sich das Problem jedoch noch viel tiefer in unserer Gesellschaft. Es beginnt damit, dass People of color häufig nach ihrer Herkunft gefragt werden und es vielen Menschen schwerfällt, sie als Deutsche zu akzeptieren und geht weiter bis zu Benachteiligungen im Bildungssystem und bei der Jobsuche. Rassistische Anschläge und rechte Terrornetzwerke kommen zu diesem Alltagsrassismus noch hinzu. Der NSU, „Hannibals Schattennetzwerk“, der Mord an Walter Lübcke oder der Anschlag von Hanau liefern ein Bild davon, dass es Teile in unserer Gesellschaft und Parallelstrukturen gibt, die in ihrem Denken und Handeln durch und durch rassistisch ausgelegt und motiviert sind.

Gegen all diese Fälle, den Alltagsrassismus und die rassistischen Ansichten von Nazis, Rechten, aber auch von Politiker*innen aus den rechten Lagern sind wir heute auf die Straße gegangen, um klar zu machen: Hört den Betroffenen zu und arbeitet mit ihnen an Lösungen, um unsere Gesellschaft vom Rassismus zu befreien. Dieser Aufruf gilt unseren Politiker*innen. Es muss jetzt endlich konsequent gehandelt werden. 

© Jugendforum Falkensee/Lennart Meyer

Veröffentlicht am 28. Mai 2020:

Mit Manuela Dörnenburg verlässt eine wichtige und zuverlässige Ansprechperson für uns die Falkeseer Stadtverwaltung. Manuela hat das Jugendforum immer bei Anliegen und Projekten unterstützt, spielte bei der Entstehung des Jugendbeirates eine wichtige Rolle und kämpfte in Falkensee auch im Allgemeinen dafür, dass wir Jugendliche in der Stadtpolitik mehr gehört und ernst genommen werden.

Dies und viele weitere Aufgaben im Bereich Gleichstellung und Integration wird sie nun auf Landesebene erledigen. Der Jugendbeirat Falkensee dankt Manuela Dörnenburg ausdrücklich für die tolle Zusammenarbeit und wünscht ihr nur das Beste für ihre neue Stelle! Das Land Brandenburg hat eine wirklich tolle neue Landesgleichstellungsbeauftragte!

Gleichzeitig möchten wir Juliane Wutta-Lutzmann herzlich zur Benennung zur neuen Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragten der Stadt Falkensee gratulieren und ihr für die künftige Arbeit alles gute zu wünschen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

© Jugendforum Falkensee/Lennart Meyer

Veröffentlicht am 28. Mai 2020:

Demonstration zur Aufnahme von minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen

Gemeinsam mit dem Bündnis gegen Rechts, der Initiative Willkommen in Falkensee, den Grünen, der LINKEN, dem Senioren-Beirat, dem Beirat für Menschen mit Behinderung, dem Jugendbeirat, der Partei DIE PARTEI und der Kirche für Asyl haben wir am Mittwoch mit einer Kundgebung vor der Stadtverordnetenversammlung bei den Stadtverordneten dafür geworben sich dafür einzusetzen, dass Falkensee die vulnerabelsten unter den Geflüchteten auch in Falkensee willkommen heißt.

Es war ein gutes Zeichen, dass fraktionsübergreifend der Beschluss gefasst wurde, als Stadt, für die Aufnahme von geflüchteten Menschen, Bereitschaft zu signalisieren.

Danke für Ihre Haltung! Chapeau! Das ist ein Sieg der Menschlichkeit gegen die zunehmende Ausgrenzung in der Gesellschaft.

© Jugendforum Falkensee/Lennart Meyer

Veröffentlicht am 19. Mai 2020:

Regenbogencafé und Jugendforum hissen Regenbogenfahne

Am 17. Mai 1990 beschloss die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten zu streichen. Seither wird an diesem Tag an öffentlichen Orten und mit individuellen Aktionen gegen Ausgrenzungen von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und trans und Inter Personen gekämpft und als Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter* und Trans*ophobie begangen. Dabei dient die Regenbogenfahne als Symbol der weltweiten Emanzipationsbewegung, welche an vielen öffentlichen Orten, wie Rat- und Stadthäusern oder ganz privat gezeigt wird. Auch der Brandenburger Landtag flaggt in diesem Jahr traditionell die Regenbogenfahne.

Im Corona-Jahr, bei dem die Menschen aller Geschlechter und sexuellen Orientierungen mit Abstandsgeboten und Strategien der Kontaktvermeidung konfrontiert sind, erweist es sich, dass zwischenmenschliches Miteinander ein elementares Lebenselixier ist. Insbesondere schwule und lesbische Jugendliche leiden unter den Einschränkungen, weil ihnen Orte und Möglichkeiten des Kennenlernens und des Ausprobierens genommen werden.

Umso wichtiger ist es, ein Zeichen zu setzen. In diesem Jahr sich das Jugendforum und Regenbogencafè Falkensee gemeinsam mit dem Hissen von Regenbogenfahnen am Jugendclub Alte Post am Internationalen Tag gegen gegen Homo-, Bi-, Inter* und Trans*phobie beteiligt.