© Jugendforum Falkensee/Marius Miethig

Veröffentlicht am 18. Juni 2023:

Jugendforum begleitete erneut die Schulfahrt der Kantschule und des LMGs

Wir begleiteten dieses Jahr wieder die Krakau-Fahrt der Kant-Gesamtschule und des Lise-Meitner-Gymnasiums mit zwei Personen und verstärkten somit das Betreuer*innenteam rund um die Lehrer*innen und den Schulsozialarbeiter. Zudem führten Mathilde und Marius Workshops zu den Themen Jugendbeteiligung und Veranstaltungsplanung mit den Jugendlichen durch und ergänzten somit den geschichtlichen Teil der Fahrt mit einem Blick auf die Vorteile und Möglichkeiten unserer heutigen, demokratischen Gesellschaft.

Besonders spannend wurde es direkt am ersten Tag, als wir im Museum Galicia im jüdischen Viertel der Stadt zu einem Zeitzeugengespräch mit der Holocaust-Überlebenden Monika Goldwasser verabredet waren. Seit vielen Jahren trifft sie sich mit jungen Menschen, um über ihre Erfahrungen im KZ und die Gräueltaten der Nazis zu berichten.

In den folgenden Tagen stand neben den KZ-Besuchen auch die Besichtigung der ehemaligen Hauptstadt Polens an. Krakau ist als Universitäts- und Kulturzentrum sehr gut besucht, hat ein atemberaubendes Nachtleben und strotzt vor lauter historischen, wunderschönen Altbauten. Da Krakau im zweiten Weltkrieg fast vollständig von den Bombardierungen der Nazis verschont wurde, ist der historische Stadtkern, das ehemalige jüdische Viertel und das Schloss auf dem Wawel-Hügel noch vollständig erhalten. Wir besichtigten die Altstadt, das ehemalige jüdische Viertel, mehrere Synagogen und Kirchen, den Marktplatz und weitere Sehenswürdigkeiten der wunderschönen Stadt.

Im Rahmen der Geschichtsfahrt nach Krakau besuchten wir unter anderem die Orte, an denen nicht nur die dunkelsten Taten der deutschen Geschichte stattfanden, sondern auch die schrecklichsten Verbrechen der Menschheit durchgeführt wurden.Gemeinsam mit den Schüler*innen besuchten wir die beiden Konzentrationslager Auschwitz I (Stammlager) und Auschwitz II (Birkenau). Alleine in diesen KZs sind 1,1 Millionen Menschen gestorben, circa 90% davon waren Jüd*innen. Besonders Birkenau wurde einzig und allein als Vernichtungslager errichtet – unter schrecklichster Zwangsarbeit von den Häftlingen selbst. Die industrialisierte Vernichtung von Menschen, insbesondere von Jüd*innen, war ein wesentlicher Bestandteil der nationalsozialistischen Ideologie.Während der jeweils vier Stunden langen Führungen liefen wie fast die gesamten, riesigen Gelände ab und bekamen Einblicke in die verschiedenen Bereiche der Konzentrationslager – Frauenblöcke, Kinderblöcke, oder die Baracken, in welchen Josef Mengele unvorstellbare Menschenversuche an den Häftlingen für seine ideologischen und rassistischen Forschungen unternahm. Besonders bedrückend waren die Ausstellungen in den Stammlager-Baracken, in welchen die abgetrennten Haare der Häftlinge sowie deren Hab und Gut (Koffer und Kleidung) ausgestellt wurden.Vor den KZ-Besuchen besuchten wir ein naheliegendes Kloster, dessen Keller von einem KZ-Überlebenden zu einer Kunstausstellung umfunktioniert wurde. Marian Kolodziej (gest. 2009) überlebte ganze fünf Jahre in Auschwitz, obwohl die durchschnittliche Überlebenszeit nur bei wenigen Wochen lag. Er machte es sich zur Lebensaufgabe, anhand seiner Zeichnungen über die Gefühlslagen und Erlebnisse in einem Konzentrationslager zu berichten und damit auf seine eigene Weise zur Erinnerungskultur und zur Mahnung der nachfolgenden Generationen beizutragen. Die ist ihm eindrucksvoll gelungen.

Eine Personengruppe gedenkt der Bücherverbrennung 1933 vor dem Rathaus Falkensee

© Jugendforum Falkensee/Lennart Meyer

Veröffentlicht am 10. Mai 2023:

Am vergangenen Mittwoch, den 10. Mai erinnerten wir gemeinsam mit dem Bündnis gegen Rechts und der Partnerschaft für Demokratie Falkensee auf dem Rathausvorplatz der Bücherverbrennung vor 90 Jahren. Zusammen mit dem Projekt re<<member brachten wir Flatterband an, dass auf die hier geschehenen Verbrechen hinweisen soll. Damit beteiligten wir uns an der brandenburgweiten Aktion "Tat-Orte markieren - Menschen (ge)denken".

Am 10. Mai 1933 verbrannte die Deutsche Studentenschaft zusammen mit verschiedenen Organen der NSDAP Bücher von mehr als 100 Autor*innen, die von den Nazis als "undeutsche Literatur" angesehen wurden, da sie nicht der nationalsozialistischen Ideologie entsprachen. Neben der großen Verbrennung auf dem Opernplatz in Berlin fanden viele weitere Aktionen überall in Deutschland statt, so auch in Falkensee vor dem Rathaus.

Durch die Bücherverbrennung gerieten viele Autor*innen und deren Werke in Vergessenheit. Einige Autor*innen, wie Carl von Ossietzky oder Alma Maria König wurden außerdem in den folgenden Jahren deportiert und von den Nazis ermordet. Gleichzeitig wurde durch die Verbrennung die Gewalt und der Hass der kommenden Jahre legitimiert.

Unser Ziel ist es nun, dass auch in Falkensee der Bücherverbrennung gedacht wird und durch ein Denkmal oder Informationsangebot erinnert wird.

Die Bücherverbrennung

Als das Regime befahl, Bücher mit schädlichem Wissen

Öffentlich zu verbrennen, und allenthalben

Ochsen gezwungen wurden, Karren mit Büchern

Zu den Scheiterhaufen zu ziehen, entdeckte

Ein verjagter Dichter, einer der besten, die Liste der

Verbrannten studierend, entsetzt, daß seine

Bücher vergessen waren. Er eilte zum Schreibtisch

Zornbeflügelt, und schrieb einen Brief an die Machthaber.

Verbrennt mich! schrieb er mit fliegender Feder, verbrennt mich!

Tut mir das nicht an! Laßt mich nicht übrig! Habe ich nicht

Immer die Wahrheit berichtet in meinen Büchern? Und jetzt

Werd ich von euch wie ein Lügner behandelt! Ich befehle euch, Verbrennt mich!

Erich Kästner (1898-1956)

Mehrere Menschen verschiedenen Alters radeln auf Fahrrädern durch eine Straße

© Jugendforum Falkensee/Lennart Meyer

Veröffentlicht am 6. Mai 2023:

KIDICAL MASS Falkensee – STRASSEN FÜR ALLE

Unter dem Motto „Straßen für Alle“ setzt sich die Kidical Mass Falkensee für eine kinderfreundliche Verkehrspolitik ein. Weil Radfahren Spaß macht und sich auch Kinder und Jugendliche selbstständig und sicher in Falkensee bewegen können sollen. Findet ihr auch? Dann unterstützt uns die Dinge ins Rollen zu bringen – in Richtung einer kinderfreundlichen Stadt und damit auch zu mehr Freiräumen und Lebensqualität in Falkensee.

Was ist die Kidical Mass Falkensee?

Wir erobern uns die Straßen und fahren eine lockere Runde mit dem Fahrrad durch Falkensee – mit und als Kinder und Jugendliche jeden Alters. Das Tempo und die Strecke sind bereits für die Kleinsten geeignet. Eltern und Großeltern dürfen und sollen mitgebracht werden.

Die Tour ist als Demonstration bei der Polizei angemeldet. Diese sichert die Wege und begleitet die Veranstaltung.

Warum?

Weil Radfahren Spaß macht und sich auch Kinder und Jugendliche selbstständig und sicher in Falkensee bewegen können sollen. Wir wollen zeigen, dass es viele Familien und Kinder gibt, die sich mehr Freiräume und vor allem sichere Fahrradwege wünschen. Wir finden, dass Kinder ein Recht auf Platz zum Spielen und gute Luft zum Atmen haben. Und wir finden: Mobilität ist ein Menschenrecht, auch für Kinder und Jugendliche

Wann und Wo?

Der vierte Termin in Falkensee steht!
07. Mai 2023
Treffpunkt: vor der Alten Stadthalle
Uhrzeit: 10 Uhr (Demostart gegen 10:30 Uhr)
Fest am Haus am Anger: im Anschluss an die Demo mit Eis, Popcorn, Klebe-Tattoos, Tischkicker, Popcorn, Eis, Gefahrenstellenkarte und weiteren Aktionen.

Weitere Infos unter 4. Kidical Mass Falkensee.

© Jugendforum Falkensee/Lennart Meyer

Veröffentlicht am 4. Mai 2023:

Wir rufen die JuFolympischen Spiele aus!

„Wii zocken, Tischtennis, Kicker, Jenga: In welchem Spiel bist du am besten? Zeig es uns und komme zu den JuFolympics - gemeinsam spielen wir verschiedene Spiele und treten gegeneinander an. Zwischendurch gibt es kostenlose Pizza, Kuchen und Limo. Zu gewinnen gibt es eine limitierte Auflage einer JBL-Bluetooth-Box!“ Mit diesem Text wendet sich das Jugendforum in diesen Tagen an die Jugendlichen der Gartenstadt.

Wir laden anlässlich unserer ersten Jugendkonferenz im Falkenseer Jubiläumsjahr am Samstag, den 13. Mai ab 15:00 Uhr ins Haus am Anger ein. Sind die Jugendkonferenzen im September und Dezember durch die Nominierung des Jugendbeirats und später durch die Wahl des Jugendkomitees geprägt, so möchten die engagierten Jugendlichen den Schwerpunkt in den Frühlingsmonaten an einer anderen Stelle setzen: Bei bestem Wetter stehen Spiel und Spaß im Vordergrund.

„Erstmals rufen wir die JuFolympics aus! Quasi unsere hauseigenen olympischen Spiele“, erläutert Tim die Namengebung. Auf dem Gelände des Hauses am Anger werden verschiedene Mini-Spiele aus der digitalen und analogen Welt aufgebaut. Spiele, die einem vor zehn Jahren noch den Kindergeburtstag versüßt haben und sportliche Aktivitäten, die einen richtig ins Schwitzen bringen können. Langweilig wird es an diesem vielfältig gestalteten Nachmittag jedenfalls nicht werden.

Die Tradition, dass die Jugendkonferenz kostenlose Pizza und Limo zu bieten hat, wird auch bei den JuFolympics fortgesetzt. Doch eine weitere Besonderheit haben sich die Jugendlichen noch zusätzlich ausgedacht: „Bei den vielen Mini-Spielen kann man für die erbrachten Leistungen Punkte sammeln. Wer am Ende des Tages die meisten Punkte hat, gewinnt eine limitierte Auflage einer JBL-Bluetooth-Box“, berichtet Johanna.

Am Rande der Jugendkonferenz werden die Jugendlichen außerdem die Möglichkeit haben, auf Flipcharts ihre Wünsche an dendie neuen Bürgermeisterin zu formulieren. Die Wünsche werden dann nach der Wahl an den*die Gewinner*in übergeben.