© Jugendforum Falkensee/Charlotte Lang

Veröffentlicht am 8. Mai 2024:

Tatorte Markieren

Gedenken an den Tag der Befreiung

Am Mittwoch, den 08.05.2024 erinnern wir an die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht, die am 08.05.1945 das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutete. Damit wird an die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus vor 79 Jahren gedacht. Mit dem Tag geht auch die Erinnerung an die grauenhaften menschenverachtenden und brutalen Taten einher, die die Nationalsozialisten mehr als sechs Millionen Menschen, unter ihnen Jüd:innen, Homosexuelle und Andersdenkende, allein in Europa angetan haben. Der 08. Mai führt uns auch dieses Jahr vor Augen, dass dieses schreckliche Kapitel der Menschheitsgeschichte stattgefunden und unwiderrufliches Leid hinterlassen hat. Und er mahnt uns, nicht nur heute, sondern auch in Zukunft niemals zu vergessen, dass es in unseren Händen liegt, dafür zu kämpfen, dass sich solch eine dunkle Zeit nie wiederholt.

Anlässlich dessen werden derzeit in ganz Brandenburg Orte mit einem speziellen Flatterband markiert, an denen die Nationalsozialisten Verbrechen gegen die Menschheit begangen haben. Es soll verdeutlichen, dass ihre Taten nicht versteckt oder vertuscht wurden, sondern jeden Tag und quasi direkt vor den Haustüren aller Menschen stattfanden. Auch bei uns in Falkensee. Denn dort, wo sich heute der Geschichtspark befindet, existierte ab Sommer 1943 eines der größten Außenlager des Konzentrationslagers Sachsenhausen, bis es am 26.04.1945 durch die Rote Armee befreit wurde. In der Zeit, in der das Lager unter den Nazis bestand, mussten 1600-2500 Inhaftierte tagtäglich und unter menschenunwürdigen Bedingungen Panzer und Munition für die nationalsozialistische Kriegsmaschinerie herstellen. Viele von ihnen fanden dabei den Tod.

Aus diesem Grund haben wir heute im Geschichtspark Flatterband angebracht. Wir wollen auf das sinnlose und durch nichts zu entschuldigende Leid unzähliger Menschen aufmerksam machen, die von den Nationalsozialisten misshandelt, gefoltert und zu Tode gequält wurden. Und das einfach nur, weil sie andere Meinungen vertraten, ihre Religion und Sexualität frei ausleben wollten. Weil sie – wie wir alle – einfach nur sie selbst sein wollten.

Wir alle haben das im Grundgesetz verankerte Recht, uns frei auszuleben, wie wir es möchten – solange wir damit niemand anderen in seinen oder ihren Rechten verletzen oder einschränken. Und deswegen tragen auch wir alle die Verantwortung, zu verhindern, dass sich nicht wiederholt, was damals geschehen ist. Wir alle tragen die Verantwortung, unseren Mitmenschen die gleichen Rechte zu gewährleisten, die wir selber auch genießen wollen. Und deswegen werden wir nicht aufhören, uns für unsere Grundrechte einzusetzen und daran zu erinnern, dass unsere Demokratie eine unverzichtbare Voraussetzung für unser aller Freiheit ist.

Etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt. Damit niemals neue Tatorte dazukommen werden.