Aktive des Jugendforums anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus bei einer Demonstration vor dem Bahnhof Dallgow-Döberitz

© Jugendforum Falkensee/Lennart Meyer

Veröffentlicht am 14. February 2023:

Haltung zeigen gegen den Antisemiten Friedemann Mack

Am Samstag, den 18. Februar, wird in der Stadthalle der vom Verfassungsschutz Baden-Württemberg beobachtete Friedemann Mack auftreten. Dies geschieht auf Einladung von Heike Stumpenhusen, der Kandidatin der Partei „die (angebliche) Basis“ bei der Bürger*innenmeister*innenwahl im Juni.

Friedemann Mack gilt als einer der prominenten Verbreiter der QAnon-Bewegung in Deutschland. Er vertreibt so zum Beispiel Merchandise-Artikel in seinem Webshop und greift ihre wirren Erzählungen immer wieder in seinem Telegram-Channel mit mehr als 125.000 Mitgliedern auf. Der Verfassungsschutz sieht bei QAnon „Anknüpfungspunkte für rechtsextremistische Ideologeme“ sowie „in die Theorie verwobene Elemente eines vermeintlichen Blutkultes in Verbindung mit einem weltumspannenden Geheimbund, dessen Darstellung jegliche antisemitische Klischees bedient“. Diese antisemitischen Verschwörungserzählungen greift Mack immer wieder auf und verbreitet diese. Das „Internationale Auschwitz Komitee“ kritisiert die Stadt Falkensee deshalb völlig zurecht und fordert sie auf, aus Respekt vor den Opfern und Überlebenden des Holocausts, die Veranstaltung in städtischen Räumlichkeiten zu unterbinden.

Bereits seit mehreren Jahren ist Falkensee immer wieder Schauplatz von demokratiefeindlicher, rechtsextremistischer, antisemitischer und verschwörungsfanatischer Hetze. Seit vielen Jahren produziert der rechtsextreme und der neurechten Szene zuzusortierende Publizist Jürgen Elsässer in Waldheim das vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch eingestufte Magazin „Compact“. In diesem ruft er beispielsweise für eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin mit einem Q (als Verweis auf QAnon) auf und bedient sich immer wieder antisemitischer Stereotype. Er selbst beschreibt sein Magazin und die Verbindung in die rechte Szene wie folgt: „Alle zusammen in großer Einheit: Pegida, IB, AfD, Ein Prozent, Compact! Fünf Finger, alle kann man einzeln brechen, aber alle zusammen sind eine Faust!“ Zu Gast war Elsässer unter anderem auch bei einem Stammtisch der AfD am 21. April 2022 im Hansacafé Falkensee.

Weitere Schlagzeilen machte die Stadt im April 2022, als fünf Personen wegen der mutmaßlichen Gründung einer terroristischen Vereinigung im Zusammenhang mit einer geplanten Entführung des Gesundheitsministers Karl Lauterbach verhaftet wurden. Einer der Verhafteten, der wohl zum „operativen, militärischen Zweig“ der Gruppe gehört, kommt aus Falkensee. Verschiedene Medien formulieren seitdem, dass sich Falkensee aktuell als Nährboden und Treffpunkt von rechtsextremen, antisemitischen und demokratiefeindlichen Strukturen etabliert. Die Anmietung der Stadthalle für eine Veranstaltung des QAnon-Ideologen Mack ist dabei nun ein nächster Schritt. Die Veranstaltung wird zwar als bunte Party unter dem Motto „Meet and Greet mit Mäckle macht gute Laune. Feiern bis der Arzt kommt“ beworben. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich dort die radikale Szene bundesweit vernetzt und Besuchende u.a. aus Falkensee gezielt in die Szene eingeführt werden und sich dort radikalisieren. Bis zu 1.200 Personen sollen daran teilnehmen, Minderjährige sind sogar vom Eintritt befreit. Die Veranstalterin Frau Stumpenhusen ist Mitorganisatorin der in Falkensee stattfindenden Montagsdemonstrationen, die sich lange gegen die Corona-Maßnahmen und aktuell stärker gegen die gestiegenen Energiepreise ausspricht. In deren Telegram Gruppen werden ebenso immer wieder antisemitische Inhalte aufgegriffen und geteilt.

Das Jugendforum fordert den Bürgermeister der Stadt Falkensee Heiko Müller auf, den Anmietungsvertrag mit Frau Stumpenhusen aufzulösen. Von der Veranstaltung geht eine massive Rufschädigung für die Stadt und die Stadtgesellschaft aus. Bisher haben unter anderem „Die Zeit“, „Tagesspiegel“, „FAZ“, „RTL“, „Süddeutsche Zeitung“, „stern“, „taz“ und „rbb" berichtet. Der Vertrag sieht nach Quellen des Tagesspiegel vor, dass von der Veranstaltung „keine Störung der öffentlichen Ordnung oder eine Schädigung des Ansehens der Vermieterin zu befürchten ist“. Unter Bezug auf diese Klausel ist es jetzt noch möglich, weiteren Schaden von der Stadt abzuwenden und ein verspätetes Zeichen gegen demokratiefeindliche und antisemitische Hetze zu setzen. Als Jugendforum des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, in dem die Stadt Falkensee seit 2015 Projektpartner ist, betrachten wir die Entwicklungen mit großer Sorge und sind bestürzt von den Äußerungen des Bürgermeisters rund um den geplanten Auftritt von Friedemann Mack in Falkensee. Die Verbindungen zum Nationalsozialismus und der Meinungseinschränkung in der DDR, die die Stadt in einer Stellungnahme an das Bündnis gegen Rechts zieht, verbieten sich an dieser Stelle. Damit verschließt man die Augen vor der Pflicht, sich allen demokratie- und menschenfeindlichen Positionen entgegenzustellen und Haltung zu zeigen. Das Bundesprogramm ist eine zentrale Säule der Strategie der Bundesregierung zur Extremismusprävention und Demokratieförderung und verfolgt die drei zentralen Handlungsfelder: Demokratie fördern. Vielfalt gestalten. Extremismus vorbeugen.

Als Jugendforum sehen wir uns deshalb in der Pflicht, auf die Versäumnisse der Stadtverwaltung hinzuweisen und sie zum Handeln aufzufordern. Falkensee darf nicht zum neuen Hotspot für Reichsbürger*innen, Rechtsextremist*innen, Antisemit*innen und Verschwörungsideolog*innen werden. Dafür müssen nun politisch deutliche Zeichen gesetzt werden und künftige Veranstaltungen, wie der erneute Auftritt von Daniele Ganser im Herbst 2023 abgesagt werden. Wir treten für eine offene, vielfältige und respektvolle Welt ein und beziehen deutlich Stellung gegen Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus und staatsdeligitimierende und geschichtsreversible Äußerungen. Unsere Toleranz endet da, wo die Toleranz gegenüber unseren Mitmenschen aufhört!

Für den Tag der Veranstaltung, also Samsatg, den 18. Februar, ruft das Bündnis gegen Rechts gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Brandenburg zu einer Kundgebung ab 17:30 Uhr vor der Stadthalle auf. Alle wichtigen Infos findet ihr auch in unserem Veranstaltungskalender. Auf seiner Website äußert sich das Bündnis gegen Rechts auch nochmal deutlich zu den Hintergründen.

Stopp! Gegen jeden Antisemitismus. - Aufruf der Amadeu Antonio Stiftung

Weitere Infos zum Thema Antisemitismus findest bei der Amadeu Antonio Stiftung.

Sollte der Bürgermeister der Stadt Falkensee, Heiko Müller, den Anmietungsvertrag zum Auftritt von Friedemann Mack in Falkensee auflösen?

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Werbung für ein Jugendfestival

© Jugendforum Falkensee/Louis Ripp

Veröffentlicht am 12. December 2022:

Als Teil des Veranstaltungsadventskalenders findet am Samstag, den 17.12.2022 ab 15 Uhr die dritte Jugendkonferenz des Jahres im Raum des Jugendforums „Der Schuppen“ statt. Traditionell gibt es zum einen wieder kostenlose Pizza und zum anderen werden die anwesenden Jugendlichen auf dieser Jugendkonferenz das neue Jugendkomitee wählen – die maximal 15 Mitglieder des Komitees sind berechtigt, über die Ausgabe der 15.000€ Fördermittel zu entscheiden, die dem Jugendforum jährlich im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ zur Verfügung stehen. Alle Jugendlichen bis zu einem Alter von 27 können sich auf der Jugendkonferenz aufstellen und in das Komitee wählen lassen.

Eingerahmt von einem lockeren Programm mit viel quatschen, kickern oder Punsch soll die Jugendkonferenz der Startschuss zu etwas Großem sein: Im nächsten Jahr möchte das Jugendforum anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Gartenstadt ein großes Festival organisieren – wie immer von und für Jugendliche. Die Planungen dazu beginnen auf der Konferenz, daher wendet sich das Jugendforum mit folgendem Text an alle Jugendlichen aus Falkensee und Umgebung:

„Alle paar Monate gibt es in Falkensee eine Jugendkonferenz - eine echt angenehme, lockere Runde in der sich alle Jugendlichen in Falkensee austauschen können. Manchmal gibt es ein Thema, manchmal nicht. Dieses Mal lautet das Thema: „Ein Festival in Falkensee?“

Ja, Du hast richtig gehört! Die Stadt Falkensee und das Jugendforum haben sich zusammengetan um im nächsten Jahr ein Festival zu ermöglichen.

Wenn Du dich jetzt fragst: Okay, welche Acts spielen da? Was kann man da sonst machen? Was kosten die Tickets? Dann tut es uns leid. Diese Fragen können wir noch nicht beantworten. Aber du kannst es! Denn auf der nächsten Jugendkonferenz am 17.12. um 15 Uhr im Schuppen/Haus am Anger reden wir drüber und ihr könnt euch einbringen. Unser Motto für den Tag: Groß denken, keine Denkverbote. Einfach alle Ideen aufschreiben und was Geiles draus machen.“

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Eine Zeichnung des Schuppens in einer Winterlandschaft mit einem Fuchs im Vordergrund und einer Person die aus der hell erleuchteten Tür tritt.

© Josefine von Fircks

Veröffentlicht am 23. November 2022:

Veranstaltungs-Adventskalender feiert Comeback

Der Dezember steht vor der Tür und damit auch die Weihnachtszeit. Passend zum Advent organisiert das Jugendforum Falkensee erneut einen Veranstaltungs-Adventskalender. Dieser ist ähnlich wie ein klassischer Adventskalender aufgebaut. Doch statt Schokolade bietet das Jugendforum für jeden Tag im Dezember eine andere Veranstaltung an. Nachdem der Veranstaltungs-Adventskalender in den letzten zwei Jahren ausfallen oder nur stark gekürzt stattfinden konnte, wird dieses Jahr ein vollumfängliches Angebot präsentiert. Zum ersten Mal stattgefunden hat der Adventskalender des Jugendforum im Jahr 2018.

Der Auftakt zur Veranstaltungsserie macht ein gemeinsames Dekorieren des Schuppens, dem Raum des Jugendforums, am ersten Dezember um 17 Uhr. Nachfolgende Veranstaltungen sind Spiele- und Filmabende, gemeinsames Backen, eine Kleidertauschparty, ein Pubquiz-Abend sowie die Feier der persischen Yalda-Nacht zur Wintersonnenwende. Hinzu kommen zahlreiche Workshops zu Themen wie Erste-Hilfe, Europa, NS-Zwangslager oder ein Zeichenworkshop.

Weiter Veranstaltungen und Infos sind auf der Website des Jugendforums unter https://jugendforum-fks.de/veranstaltungen/adventskalender zu finden. Wir bitten alle Teilnehmenden die vor Ort geltenden Hygienemaßnahmen zu berücksichtigen. Zudem weisen wir darauf hin, dass das Jugendforum keine Diskriminierung, Rassismus oder Sexismus duldet, sondern einen Raum für alle Menschen unabhängig ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder Identität schaffen möchte.

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© Jugendforum Falkensee/Marius Miethig

Veröffentlicht am 20. October 2022:

Wechsel der Koordination des Jugendforums innerhalb der Partnerschaft

Kurz nach dem Start der Partnerschaft für Demokratie (PfD) in Falkensee im Jahre 2015 wurde ein Minijob für die Jugendkoordination innerhalb der PfD geschaffen. Mit 10 Wochenstunden startete Luzie Gehrmann in die neue Aufgabe, die sich schnell als Erfolgsmodell entpuppte. Es macht einfach einen großen Unterschied, ob Erwachsene mit Jugendlichen diskutieren oder ob Jugendliche unter sich diskutieren und für sich "alleine" merken, wie wirksam sie sind. Seit 2018 bekleidete Lennart Meyer die Aufgabe. Inhaltlich gab es stete und enge Absprachen zwischen der Jugendkoordination in der PfD und der Koordinierungs- und Fachstelle (KuF) der PfD. Ideen, große und kleine Träume, Förderschwerpunkte und auch welches Material für das Jugendforum für die Arbeit benötigt wird, wurde vorbesprochen, bevor das Jugendforum dann alleine in ihren Meetings über die konkreten Inhalte und Details diskutierte und abstimmte. Sehr wichtig dabei war es, Raum für Fantastereien und auch mögliches Scheitern zu lassen und dabei Rückendeckung zu geben. Die Arbeit, gerade der letzten vier Jahre, spricht für sich. Das Jugendforum zeigte immer wieder aufs Neue, wie intensiv, eigeninitiativ und verantwortungsvoll sie mit der Möglichkeit "Beteiligung" von Jugendlichen in Falkensee zu gestalten, umging und sie sind auf vielen Veranstaltungen nicht mehr wegzudenken.

Zum 01.10.2022 wurde offiziell ein Wechsel in der Jugendkoordination der PfD vollzogen. Nach Lennart Meyer treten nun - mit je 5 Wochenstunden - Charlotte Lang und Marius Miethig die Aufgabe an.

Nun haben wir Lennart aus seiner Rolle bei der PfD verabschiedet und ihm für seine bisherige überragende Arbeit gedankt - seit 2016 ist er im Jugendforum aktiv und seit 2018 hatte er die Stelle inne. Gemeinsam schenkten wir ihm als Dank ein JuFo-Shirt, zwei JuFo-Puzzle und einen Kasten Disco-Limo.